Gewürzmischungen

Gewürz- und Kräutermischungen selber machen ist ein sinnliches Erlebnis und meist mit Grundzutaten recht schnell gemacht. So sparst du zusätzlich Verpackung und Geld und weißt genau, was drin ist und hast auch mal schnell eine wunderbare Geschenkidee.

Ein Tipp vorab: viele Rezepte erfordern das Mörsern und Mischen bestimmter Zutaten. Salz erleichtert dir hierbei die Arbeit, sollte dann aber Berücksichtigung bei der Salzmenge im Grundrezept finden.

Hier also meine Favoriten:
Indien: Currypulver

60 g Kreuzkümmel
180 g Koriander
20 g Bockshornklee
30 g schwarzer Pfeffer
30 g Gewürznelken
60 g Zimt
30 g Kardamom
30 g Muskat
60 g Chillischote(n), getrocknet,
Kreuzkümmel, Koriander, Bockshornklee und Pfefferkörner mörsern und zusammen mit den andern Zutaten mischen und wenn du magst kurz anrösten.
Fertig

Da der Begriff „Curry“ eine längere Reise bis zu uns nach Deutschland hatte, gibt es wohl ebensoviel Currygewürzvarianten, wie es indische Eintopfgerichte oder Länder, die diese Mischungen in ihre Küche integrieren, gibt.

Eine typisch deutsche Mischung (Stichwort Currywurst 😉 ), wäre weniger scharf und dafür süßlicher, eine original südindische wohl wesentlich schärfer.

Viel Spaß beim Experimentieren!

Marokko: Ras el-Hanout

  • 5 TL schwarzer Pfeffer
  • 4 TL Ingwerpulver
  • 4 TL Kreuzkümmel
  • 4 TL Koriander
  • 4 TL Zimt
  • 1 /2 TL Muskatnuss
  • 1 TL Kardamom
  • 1 TL Paprikapulver
  • 2 TL Curcuma
  • 1 TL Salz

Je nach Rezept und Region besteht das nordafrikanische Gewürz Ras el-Hanout aus bis zu etwa 30 verschiedenen, gemahlenen Gewürzen. Standardzutaten sind Kreuzkümmel, Koriander, Kurkuma, Ingwer, Kardamom und Muskat.

Hier findest du Rezepte mit Ras el-Hanout

Sehr ähnliche Mischung, deshalb kurz zusammen gefasst:

Syrien: Baharat Saba’a (deutsch: „Sieben-Gewürz“) besteht aus Pfeffer, Kreuzkümmel, Koriander, Kardamom, Gewürznelken, Zimt und Safran
Baharat Ist arabisch und heißt wohl einfach nur Gewürz; hier eine günstigere Rezeptur ohne Safran:

4 Kardamomkapseln, 1/2 Zimtstange, 1 TL Koriandersaat, 1 TL Kreuzkümmelsamen und 1 TL schwarze Pfefferkörner, 1 bis 2  Nelken in einer beschichteten Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze rösten, bis die Gewürze duften; etwas abgekühlt mit den restlichen Gewürzen (1TL Paprika, 1 Msp Chili, 1 Msp Muskat) in einem Mörser zu feinem Pulver zerreiben.

Hier findest du Rezepte mit Baharat

Tipps: 1. In einem kleinen luftdichten Vorratsbehälter halten sich die Gewürzmischungen einige Wochen und länger. Sie bleiben aromatisch, wenn man sie trocken und dunkel aufbewahrt.
2. Das Mörsern kannst du dir erleichtern, wenn du die trockenen Zutaten in einer Gewürz- oder Kaffemühle mahlst.
3. Bockshornklee lohnt sich in größeren Mengen zu kaufen. Er ist vor allem durch die Bitterstoffe supergesund, fördert die Verdaulichkeit vieler Speisen, aber vor allem ist er die geheime Zutat, wenn’s  um‘s Lecker-schmecken geht ?. Man kann ihn auch wunderbar als Sprossen keimen lassen.

Thailand: Currypaste

Die Gelbe: Für ein Glas Currypaste benötigst du folgende Zutaten:

  • 5 Schalotten (alternativ 1 große Zwiebel)
  • etwa 100g frischen Ingwer
  • etwa 50g frischen Kurkuma
  • 5 Knoblauchzehen
  • 2 Stangen Zitronengras
  • 1 Limette
  • 2 Esslöffel getrockneten Kurkuma
  • 2 Esslöffel Koriandersamen
  • 1 Esslöffel gelbe Senfsamen
  • 1 Esslöffel Kardamom (ganz)
  • 1 Esslöffel Salz
  • 2 Teelöffel Kreuzkümmel
  • 1-5 getrocknete Chilischoten (je nach Geschmack und Schärfe)
  • 2 Kaffir-Limettenblätter

Die Liste der Zutaten ist lang. Wenn dir ein Gewürz nicht schmeckt oder du es nicht zu Hause hast, kannst du das Rezept nach eigenem Gusto abändern. so werde ich die Kaffirblätter mal gegen Zitronenmelisse austauschen und berichten.

Schäle die Schalotten und den Knoblauch und würfle sie grob. Schneide den Ingwer und der Kurkuma in grobe Stücke. Die Schalen enthalten wertvolle Nährstoffe, solange du die beiden Wurzeln in Bioqualität gekauft hast. Entferne die äußerste Schicht des Zitronengrases und schneide es in grobe Stücke. Gib alles zusammen mit dem Saft und dem Abrieb der Limette in den Mörser oder in ein für den Stabmixer geeignetes Gefäß.

Nun ist Zerkleinern angesagt bis eine homogene Masse entsteht.

Du kannst die Paste für 10 Tage kühl aufbewahren. Am besten bedeckst du sie dafür zusätzlich mit etwas Öl.

Die schärfere Rote:
Für ein Glas rote Currypaste benötigst du folgende Zutaten:

  • 5 Schalotten (alternativ 1 große Zwiebel )
  • etwa 50 g Galgant frisch oder 1 EL Pulver
  • etwa 50 g Ingwer
  • 3-6 frische rote Chilischoten (je nach Geschmack und Schärfe)
  • 5 Knoblauchzehen
  • 1 Stange Zitronengras
  • 5 Körner schwarzer Pfeffer
  • 2 Esslöffel Koriandersamen
  • 1 Esslöffel Kardamom (ganz)
  • 1 Esslöffel Salz
  • 2 Teelöffel Kreuzkümmel
  • 2 Gewürznelken
  • 2 Kaffir-Limettenblätter (Lorbeer oder Zitronenmelisse alternativ?)

Wasche die Chilischoten und schneide sie grob in Stücke. Alternativ kannst du auch getrocknete Chilis verwenden. Schäle die Schalotten und den Knoblauch und würfle sie grob. Hast du Ingwer und Galgant in Bioqualität gekauft, musst du sie nicht schälen. Schneide sie einfach in kleine Würfel. Gib nun alle Zutaten in den Mörser. Zerkleinere alles, bis eine einheitliche Paste entsteht.

Auch diese Paste hält etwa 1-2 Wochen, wenn du sie mit möglichst neutralem Pflanzenöl bedeckst. Für ein Gemüsecurry für vier Personen brauchst du ungefähr drei Esslöffel.

Hier findest du weitere Rezepte mit Currypasten

China: 5-Gewürzmischung

30g Anis
30g Zimt
30g Pfefferkörner, Sichuan oder Schwarze Pfefferkörner
15g Gewürznelke
7g Fenchelsamen oder Koriander
Kreuzkümmel, Kardamom oder Muskat nach Geschmack

Alles ungemahlen kaufen, jedes Gewürz für sich in einer trockenen Pfanne rösten bis das Aroma sich entfaltet (nicht verbrennen lassen!). Nun alles mörsern, mischen, schnuppern, ausprobieren und danach je nach Geschmack evtl. verändern und abfüllen.

Der Name 5 Gewürz hat übrigens scheinbar nichts mit der Anzahl der Gewürze zu tun, sondern beruht auf den zwei folgenden Theorien. Die Ausgeglichenheit (oder Ying-Yang) der fünf Elemente, Erde, Feuer, Wasser, Wind und Metall; oder der fünf Geschmäcker Süß, Sauer, Bitter, Salzig und Würzig.

Hier findest du Rezepte mit 5-Gewürz

Frankreich: Kräuter der Provence
Dazu findest du hier Anregungen: https://de.wikipedia.org